Oktober 2022
Oktober 2022
Seit 30 Jahren Hilfen für Nicaragua
Partnerschaftsverein Kreis Groß-Gerau – Masatepe bestätigt seinen Vorsitzenden Heiner Friedrich
KREIS GROSS-GERAU (mzh). Der Kreis Groß-Gerau pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit dem Municipio Masatepe in Nicaragua. Am 5. Oktober 1992 – also vor nahezu exakt 30 Jahren – haben der damalige Groß-Gerauer Landrat Enno Siehr und sein nicaraguanischer Kollege Jose Omar Moncada Laguarta die Verschwisterungsurkunde unterzeichnet. Eine bedeutende Säule der Partnerschaft sind soziale Projekte, die zur Befriedigung der Grundbedürfnisse und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung im Municipio Masatepe beitragen, das rund 40.000 Einwohner zählt und etwa 30 Kilometer südlich der Hauptstadt Managua liegt. Das mittelamerikanische Nicaragua mit seinen etwa 6,5 Millionen Einwohnern gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas. Therapiezentrum steht im Mittelpunkt Motor der Kooperation ist gewissermaßen der Partnerschaftsverein Kreis Groß-Gerau – Masatepe/Nicaragua, der weit mehr als eine Million Euro an Spenden, Zuwendungen (auch aus dem Kreis Groß-Gerau) und Fördermitteln eingesammelt und damit die Finanzierung mehrerer Projekte sichergestellt hat. Sein Pendant ist die Asociacion de Amistad Masatepe – Groß-Gerau. Bei seiner Hauptversammlung hat der Partnerschaftsverein jetzt den langjährigen Vorsitzenden Heiner Friedrich im Amt bestätigt. Als seine Stellvertreter wirken weiterhin Ute Jochem und Andreas Rupprecht. Neuer Kassenwart ist Michael Müller-Puhlmann, der ebenfalls schon viele Jahre an der Spitze des Vereins stand. Er folgt auf Wilfried Hahn, der das Amt lange ausgefüllt hatte, jetzt aber nicht mehr kandidierte. Die Schriftführung hat Rosi Schüpke neu übernommen. Martin Kessel ist fürs Qualitätsmanagement zuständig, ums Thema Datenschutz kümmert sich Thorsten Stamm. Zu Beisitzern wurden Jürgen Fuge, Jürgen Schüpke, Mara Braun, Wilfried Hahn und René Gottwald gewählt. In seinem Rechenschaftsbericht nannte Friedrich mehrere Entwicklungsprojekte, die der Partnerschaftsverein in Masatepe verwirklicht hat. Seit Jahren im Mittelpunkt steht das ambulante Therapiezentrum „Angelitos por Siempre“, in dem Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen kostenlose Unterstützung in den Bereichen Physiotherapie, Logopädie und Autismus erhalten. „Aus eigenen Mitteln könnten sich die Menschen die dringend benötigten Therapien nie leisten“, bestätigten Geysil Lopez de Rupprecht und Andreas Rupprecht, die gerade von einer Reise nach Masatepe zurückgekommen sind. Dank galt Stadt und Kreis Groß-Gerau sowie vielen anderen Spendern, darunter die Gruppe „Ayuda a Masatepe“ an der Groß-Gerauer Luise-Büchner-Schule. Mit ihren Lehrerinnen Tereza Gerber und Lara Springer sammelt sie bei fantasievolle Aktionen immer wieder Geld für Masatepe. Im Rahmen eines Projektes zu Mülltrennung und -recycling hat die Kreisverwaltung aus Mitteln überwiegend des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Anschaffung eines Müllfahrzeugs für Masatepe ermöglicht, das seit Februar 2022 im Einsatz ist. Dieses Projekt geht wesentlich auf Marta Wachowiak zurück, Leiterin des Fachdiensts Klimaschutz der Kreisverwaltung. Wie die stellvertretende Vorsitzende Ute Jochem erläutert, haben bislang 17 Jugendliche aus dem Kreis Groß-Gerau einen jeweils einjährigen Freiwilligendienst in Masatepe geleistet. Aus Nicaragua kamen im Rahmen des Programms „Weltwärts“ sieben Freiwilligendienstler nach Deutschland.
Quelle: Rüsselsheimer Echo, 6.10.2022
März 2021
Interview in >Radio Rüsselsheim vom 4.3.2021 mit Heiner Friedrich, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins zur Partnerschaft mit Masatepe und aktuellen Projekten.
Februar 2021
Rüsselsheimer Echo vom 16.02.2021
Dezember 2020
Dezember 2020
Dezember 2020
Tanklöschfahrzeug aus dem Kreis wird nach Nicaragua verschifft
Oktober 2020
Juni 2020
Partnerstadt Masatepe: Hart von Corona getroffen – Spendenaufruf
Juni 2020
April 2020
April 2020
Solidarität mit Masatepe
Spendenaufruf des Partnerschaftsvereins
März 2020
Getrennt durch die Entfernung, geeint durch die Solidarität
Besuch in der Partnerstadt Masatepe/Nicaragua
Dezember 2019
Solidarität über Grenzen hinweg
Feuerwehr spendet für Kameraden in Nicaragua
Oktober 2019
Großzügige Spende von VS Consulting UG in Groß-Gerau für Angelitos
Groß-Gerauer Firma spendet dringend benötigte Geräte für Therapiezentrum „Angelitos por Siempre“ in Masatepe
April 2019
Für Freiheit in Nicaragua
Konzert mit „La Baca Loca“ im Rahmen der Reihe „Weltrettung“ Veranstaltung im Kulturcafé in Groß-Gerau
März 2019
Sorge um die Freunde in Nicaragua
Hauptversammlung des Partnerschaftsvereins Kreis Groß-Gerau/Masatepe befasst sich mit der Lage im zentralamerikanischen Land.
Oktober 2018
Presse WIR-Artikel von Heiner Friedrich: Das scheiternde Experiment
> Presse WIR-Artikel von Heiner Ausgabe 274, 13.10. – 09.11.18
April 2018
Groß-Gerau: Sie sollen künftig eine Müllabfuhr bekommen. Delegation besucht die Partnerschaftsgemeinde Masatepe in Nicaragua.
Januar 2018
Groß-Gerau: AGENDA 2030 / Dialog über das Aussehen des Kreises in zwölf Jahren im Landratsamt gestartet.
> Artikel aus Gross-Gerauer Echo vom 30.01.2018
(veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Groß-Gerauer Echo)
(Aquí va un artículo sobre un diálogo en el marco de la Agenda 2030)
Dezember 2017
„Partnerschaftskaffee“ aus Nicaragua: Mit Genuss Gutes tun.
Oktober 2017
Groß-Gerauer ECHO: Breite Debatte über Nachhaltigkeit. Kommunale Entwicklungspolitik
April 2017
Jahreshauptversammlung des Partnerschaftsvereins Gross-Gerau – Masatepe/Nicaragua
Oktober 2015
Presseberichte
> Artikel Schüler spenden für Nicaragua 15.10.2015
> Artikel Erfahrungen mit einer andern Welt 08.10.2015
August 2015
Leidenschaft für Lateinamerika
FREIWILTIGENDIENST > Mara Braun startet am Sonntag nach Masatepe, wo sie ein Jahr leben und unterrichten wird.
August 2015
Hilferuf einer Grundschule in Masatepe / Nicaragua
Die Schule wird von ehrenamtlich engagierten Menschen geleitet und verwaltet, das Schulgeld von umgerechnet etwas mehr als 2 $ monatlich, das viele nicht einmal zahlen können, hat eher symbolischen Charakter. Die Schule hat sich an uns als Partnerschaftsverein Kreis Groß-Gerau – Masatepe/Nicaragua e.V. gewandt mit der Bitte um Unterstützung. Konkret geht es um die Bezahlung einer Lehrkraft im kommenden Schuljahr in Höhe von 1.600 €, die bislang nicht abgesichert ist.
> Presseerklärung Hilferuf Grundschule Masatepe 2015
Ausführliche Beschreibung und Begründung
Die „Escuela Damas Salesianas“ ist eine kleine Grundschule, besucht von knapp 100 Schülern im Alter zwischen 6 und 13 Jahren. Äußerlich unterscheidet sie sich nicht von anderen Grundschulen, die Kinder sind neugierig und aufgeschlossen, alle tragen wie in Nicaragua üblich eine Art Schuluniform, blaue Röcke bzw. Hosen und weiße Hemden. Die Schule hat 2014 sogar einen neuen Anstrich erhalten, bezahlt über Mittel des Partnerschaftsvereins Groß-Gerau – Masatepe/Nicaragua e.V. Doch sie liegt mitten im ärmsten Stadtviertel der Stadt Masatepe, ein Viertel in dem ein Schulbesuch für die meisten Menschen unerschwinglich ist: dem Barrio José Benito Escobar. Die Straßen sind überwiegend nicht asphaltiert, die Menschen leben in Hütten, zusammen gezimmert aus Holz oder Wellblech. Während der Woche gibt es in einem Speiseraum ein Mittagessen, für etliche der Kinder die einzige Mahlzeit des Tages. Haupt-Anliegen der Schule ist letztlich die Prävention: vor Jugendbanden, Alkoholismus und Drogenkonsum. Dies geschieht durch die Vermittlung allgemeiner Bildung, die Schule bereitet auch auf den Übergang in die Sekundarstufe vor, sowie durch Werteerziehung und katholische Unterweisung. Jugendliche aus dem Kreis Groß-Gerau, die ihren einjährigen Freiwilligendienst im Rahmen von „weltwärts“ in Masatepe verrichten, unterstützen die Schule jeweils im Unterricht in Sport und Englisch. Und sie sind durchweg begeistert von der Lebendigkeit und Lernbereitschaft dieser Kinder.
Es ist eine Schule der „Damas Salesianas“, eine Vereinigung katholischer Laien, deren Einrichtungen immer in besonders benachteiligten Stadtvierteln von Nicaragua zu finden sind. Sie muss sich selbst tragen und ist dringend auf Spenden angewiesen. Die Schule wird von ehrenamtlich engagierten Menschen geleitet und verwaltet, das Schulgeld von umgerechnet etwas mehr als 2 $ monatlich, das viele nicht einmal zahlen können, hat eher symbolischen Charakter. Deshalb hat sich die Schule an uns als Partnerschaftsverein Kreis Groß-Gerau – Masatepe/Nicaragua e.V. gewandt mit der Bitte um Unterstützung. Konkret geht es um die Bezahlung einer Lehrkraft im kommenden Schuljahr in Höhe von 1.600€, die bislang nicht abgesichert ist. Natürlich lässt sich dieser Betrag auch über kleinere Spendenbeiträge erreichen. Wir geben diese Bitte gerne weiter. Vielleicht finden sich Einzelpersonen, Kirchengemeinden, Vereine oder Gruppen als Sponsoren, die diese Schule unterstützen möchten. Als Partnerschaftsverein mit regelmäßigen Kontakten zu Masatepe können wir gewährleisten, dass diese Mittel korrekt und zweck-entsprechend verwendet werden. Wir würden uns über eine Unterstützung dieser Schule, die es wirklich verdient hat, sehr freuen.
Spenden können direkt auf das Konto des Partnerschaftsvereins Groß-Gerau – Masatepe bei der Kreissparkasse Groß-Gerau, IBAN: DE84 5085 2553 0010 005262 eingezahlt werden und werden vom Verein weiter vermittelt. Für weitere Informationen stehen wir gern zur Verfügung: Michael Müller-Puhlmann, Tel. 06152-909553 oder Heiner Friedrich, Tel. 01717894618
Heiner Friedrich
Vorsitzender
März 2015
Celestino Calero “Anfangs war mein Heimweh groß” (mit Richtigstellung)
November 2014
Partnerschaftsverein Kreis Groß-Gerau – Masatepe/Nicaragua e.V.
Comité de Hermandad
c/o Ute Jochem
Griesheimer Weg 21
64572 Büttelborn
Tel. 06152-58885
Pressemitteilung vom 1. November 2014
Chance für junge Menschen: Freiwilligendienst in Nicaragua
Es ist eine tolle Chance für junge Menschen, die nach langen Jahren auf der Schulbank oder nach beendeter Berufsausbildung erst mal etwas von der Welt sehen möchten, die andere Länder und Kulturen kennen lernen und dabei auch noch für andere Menschen nützlich sein wollen: ein Jahr im Freiwilligendienst in Groß-Geraus Partnerkreis in Masatepe / Nicaragua. Dieses Angebot macht der Partnerschaftsverein Groß-Gerau – Masatepe, und für die Zeit ab Juli 2015 können sich Interessierte bewerben.
Den Rahmen für diesen Einsatz bildet der von der Bundesregierung geförderte entwicklungspolitische Freiwilligendienst „weltwärts“, der sich an interessierte Menschen zwischen 18 und 28 Jahren richtet, die das Abitur, das Fachabitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung haben und sich in Projekte in einem Entwicklungsland einbringen möchten. Seit 2008 haben bereits 15 junge Menschen aus dem Kreis Groß-Gerau dieses Angebot des Partnerschaftsvereins angenommen und vor ihrem Eintritt ins Studium wertvolle, für ihr weiteres Leben sehr prägende Erfahrungen sammeln können. Selbstverständlich werden die Freiwilligen auf ihren Einsatz vorbereitet und auch in Nicaragua durch den dortigen Partnerschaftsverein und Mentoren intensiv betreut. Grundkenntnisse in Spanisch sollten vorhanden sein, zusätzlicher Spanisch-Unterricht wird vom Verein angeboten. Die Kosten werden überwiegend durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) übernommen.
Interessierte können sich auf der homepage (www.masatepe.de) näher informieren. Dort finden sich auch nähere Informationen über die Lebensverhältnisse in Masatepe, zu den Rahmenbedingungen des Freiwilligen-Einsatzes sowie Erfahrungsberichte bisheriger Freiwilliger. Selbstverständlich werden die konkreten Einsatzmöglichkeiten mit den Wünschen und Fähigkeiten der Interessenten abgestimmt. Bei Interesse wird um eine Kontaktaufnahme mit der Stellvertretenden Vorsitzenden Ute Jochem (), Tel. 06152-58885 oder der früheren Freiwilligen und jetzigen Vorstandsmitglied Susanna Keim () gebeten.
Ute Jochem
Stellvertretende Vorsitzende
Juni 2014
„Sie ist ein echter Glücksgriff“
Geysil López Rosales aus Masatepe in Nicaragua absolviert seit 2013 ihren Bundesfreiwilligendienst in der Kita VII im Mörfelder Kollwitzweg. > Susanna Keim aus Mörfelden-Walldorf, die als „weltwärts“-Freiwillige 2011/12 in Masatepe u.a. Sprach- und Schwimmkurse gab, wohnte bei der Familie von Geysil López Rosales. Auf ihre Initiative hin kam jetzt ihre „Nica-Schwester“ nach Deutschland.
> Artikel (Freitags-Anzeiger in Mörfelden-Walldorf) Juni 2014
(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Freitags-Anzeigers www.freitags-anzeiger.de/moerfelden-walldorf)
Januar 2012
Partnerschaftsverein übergibt Landrat Will Brief aus Masatepe: Bande der Freundschaft erneuert
KREIS GROSS-GERAU – Post aus Nicaragua überbrachten am Dienstag Ute Jochem, Dagmar Fuchs und Heiner Friedrich (v.l.n.r.) vom Vorstand des Partnerschaftsvereins Masatepe Kreis Groß-Gerau Landrat Thomas Will (2.v.r.). Die drei hatten im Verlauf einer mit Eigenmitteln finanzierten Partnerschaftsreise in den Herbstferien in Masatepe zahlreiche u.a. vom Kreis und Privatinitiativen geförderte Einrichtungen besucht und dabei auch ein Schreiben von Landrat Will überreicht.
In dem Antwortbrief von Carlos Mercado, des Vorsitzenden des örtlichen Partnerschaftsvereins und früheren Alcalden, wird der Dank für diese langjährige Unterstützung zum Ausdruck gebracht und das besondere Engagement der Landräte Willi Blodt, Enno Siehr und Thomas Will hervorgehoben. „Wir wissen, dass es eine ungeheuere Arbeit ist, die Bande der Freundschaft zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen Kulturen aufrecht zu erhalten. Nur die Nächstenliebe machen diese Anstrengungen möglich, die für das Wohl der Bürger des Municipio Masatepe unternommen werden“, heißt es wörtlich in dem Brief, über den sich Thomas Will sehr freute.
Im Anschluss ließ sich der Landrat von den Vertretern des Partnerschaftsvereins über deren zweiwöchige Reise informieren. Man sei in Masatepe mit kaum vorstellbarer Herzlichkeit aufgenommen worden und habe an allen Ecken und Enden Hinweise auf die Freundschaft mit dem Kreis Groß-Gerau gefunden. So trage beispielsweise eine Schule den Namen des Kreises, und auch im örtlichen Krankenhaus sowie an den vom Partnerschaftsverein unterstützten Wasserversorgungsanlagen könne man allenthalben den Namen „Gross-Gerau“ lesen. Beeindruckt war man aber auch von der kleinen Fotoausstellung, mit der in Masatepe an die Geschichte der Partnerschaft mit dem Kreis Groß-Gerau erinnert wird.
Im zweiten Teil des Gesprächs mit dem Landrat wurde der Blick dann nach vorne gerichtet. Im Jahr 2012 jährt sich die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde zum 20. mal – und dieses Ereignis soll, dessen waren sich die Gesprächspartner schnell einig, im Landratsamt angemessen gefeiert werden.
Das Foto zeigt (v.l.n.r.) Ute Jochem, Dagmar Fuchs, Landrat Thomas Will und Heiner Friedrich vom Groß-Gerauer Partnerschaftsverein mit einem Brief, in welchem sich Carlos Mercado Guevara, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins und frühere Alcalde von Masatepe, für die Unterstützung aus dem Kreis Groß-Gerau sehr herzlich bedankt.
Mai 2010
Stimmen aus Zentralamerika: Das Assoziierungsabkommen mit der EU dient nicht einer humanen und nachhaltigen Entwicklung, sondern verstärkt die Ungleichheit!
Dezember 2008
Projekt Landkarte / Mapa Masatepe
Auf der Basis von Satellitenbildern, unterstützt durch GPS-Einmessungen vor Ort, entstand dieses Jahr mit Unterstützung aus Groß-Gerau eine Karte des Municipios Masatepe in Nicaragua. Die eine Seite des Faltplans zeigt das Gebiet des Landkreises Masatepe im Maßstab 1 : 50.000 und einen Stadtplan von Masatepe.
Die andere Seite der Karte stellt die Region des Küstengebirges bis zur Pazifikküste im Südwesten, zur Hauptstadt Managua im Norden und dem Nicaragua-See im Südosten im Maßstab 1 : 120.000 dar.
Die Karten können zum einen von der Bevölkerung dort genutzt werden, um die Vermarktungswege für ihre landwirtschaftlichen und handwerklichen Produkte in den umliegenden Städten besser zu planen. Sie sollen plastifiziert an allen Ortseingängen und Bushaltestellen aufgehängt werden, um die Orientierung für Einheimische wie für Fremde zu erleichtern. Weitere plastifizierte Exemplare werden in den Schulen den Heimatkunde-Unterricht unterstützen.
Die Kommunalverwaltung kann die Karte auch zur Wirtschaftsförderung nutzen, um potenziellen Investoren die Möglichkeiten zu verdeutlichen, die durch die guten Straßenverbindungen und die ausgebauten Strom- und Wassernetze bestehen. Genauso werden die touristischen Möglichkeiten, die Masatepe und die Region bieten, in der Karte deutlich. So kann diese Karte einen wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung unseres Partnerkreises in Nicaragua leisten.
Möglich wurde das Kartografieren und der Druck dieser Karte durch einen Zuschuss des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung von 6.000 €. Ein Teil der Kosten wird durch Anzeigen von Gewerbetreibenden aus Masatepe finanziert. Die Mittel jedoch, die man in Nicaragua dafür akquirieren kann, hätten für die Finanzierung dieses Projekts niemals ausgereicht. Den Rest der Kosten trägt der Partnerschaftsverein Kreis Groß-Gerau – Masatepe/Nicaragua aus im Kreis Groß-Gerau gesammelten Spenden.
Beim Einmessen der wichtiger Punkte halfen auch die jungen Freiwilligen aus dem Kreis Groß-Gerau, die dort gerade ihren „weltwärts“-Freiwilligendienst ableisten. Neben ihrer Arbeit in Kindergärten, Schulen, der Musikschule und Angeboten der Erwachsenenbildung, wo sie z.B. Deutsch, Englisch, EDV, Handarbeiten, Basketball, Fußball, Klavier und Gitarre unterrichten, haben sie geholfen, wichtige Punkte zu identifizieren, die in der Karte verzeichnet sein müssen. Ihre Berichte kann man im Internet nachlesen (www.masatepe.de). > Reiseberichte
Für dieses und weitere Entwicklungsprojekte in Masatepe bittet der
Partnerschaftsverein um Spenden – wie groß oder klein sie auch immer sein mögen. Diese Spenden auf das Konto 10005262 bei der Kreissparkasse Groß-Gerau (BLZ: 508 525 53) oder auf das Konto 1275402 bei der Groß-Gerauer Volksbank (BLZ: 508 925 00) sind steuerabzugsfähig: Der Partnerschaftsverein (Steuer-Nr. 21 250 73184) ist gemeinnützig; der letzte Bescheid des Finanzamts Groß-Gerau trägt das Datum 06.08.2008.
September 2008
Pressemitteilung Nr. 267/2008 vom 17.9.2008 der Kreisverwaltung Groß-Gerau:
Medizinische Geräte sind in Nicaragua angekommen: Weiter Weg bis Masatepe
KREIS GROSS-GERAU – Sie haben eine lange Reise hinter sich: Im Mai hatte der Partnerschaftsverein „Kreis Groß-Gerau – Masatepe/Nicaragua e.V.“ als Spende des Kreiskrankenhauses medizinisches Verbrauchsmaterial und einen gebrauchten Stuhl für gynäkologische Untersuchungen auf die Reise in den mittelamerikanischen Partnerkreis geschickt. Jetzt haben die Gerätschaften endlich ihr Ziel, das „Centro de Salud Enicio Gutierez“ in Masatepe, erreicht. Mit dem selben Transport kamen dort zahlreiche gebrauchte Rollstühle und Gehhilfen an, die nach einem Aufruf des Partnerschaftsvereins von der Bevölkerung im Kreis gespendet worden waren.
In Nicaragua werden die Gerätschaften, die hierzulande nicht mehr gebraucht wurden, nun gute Dienste tun. Sechs Ärzte versorgen im „Centro do Salud“ rund 15.000 Patienten, die meist zur ärmsten Bevölkerungsschicht zählen. Das alles unter schwierigen Bedingungen und oft genug mit veraltetem und unzureichenden Gerät: Umso dankbarer wurden nun die Spenden aus Groß-Gerau entgegen genommen.
Auch bei deren Entgegennahme und Installation gab es im übrigen Unterstützung aus dem deutschen Partnerkreis: Christian Hopp aus Nauheim absolviert dort im Rahmen des „Weltwärts“-Programms der Bundesregierung ein freiwilliges Jahr und konnte hier gleich seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Der Partnerschaftsverein „Kreis Groß-Gerau – Masatepe/Nicaragua e.V.“ hatte mit finanzieller Unterstützung des Kreises bereits in der Vergangenheit bei der Modernisierung und Erweiterung des Gesundheitszentrums mitgeholfen. Wer die Arbeit des Vereins fördern möchte, kann dies mit einer Spende auf das Konto Nr. 187922 bei der Kreissparkasse Groß-Gerau (BLZ 50852553) tun.
Nähere Informationen zur Vereinsarbeit gibt es im Internet unter > Wer wir sind
April 2008
Pressemitteilung Nr. 123/2008 vom 25.04.2008 der Kreisverwaltung Groß-Gerau:
Medizinisches Material geht nach Masatepe: Kreisklinik spendet Geräte
KREIS GROSS-GERAU – Auch in diesem Jahr engagiert sich das Kreiskrankenhaus wieder für den Groß-Gerauer Partnerkreis Masatepe in Nicaragua: Zusammen mit medizinischem Verbrauchsmaterial geht demnächst ein gebrauchter Stuhl für gynäkologische Untersuchungen auf die Reise nach Mittelamerika. Vor einem Jahr hatte die Kreisklinik unter anderem zwei nicht mehr benötigte OP-Tische für das Krankenhaus im dortigen Jinotepe gespendet. Martin Kessel und Jürgen Schüpke vom Vorstand des Partnerschaftsvereins „Kreis Groß-Gerau – Masatepe/Nicaragua e.V.“ nahmen die Spende jetzt im Kreiskrankenhaus entgegen und dankten Krankenhausdirektor Wolfgang Wilhelm für die neuerliche Unterstützung durch die Kreisklinik.
Eingesetzt werden die Gerätschaften im „Centro de Salud Enicio Gutierez“, einem Gesundheitszentrum in Masatepe. Sechs Ärzte versorgen dort rund 15.000 Menschen mit medizinischen Leistungen aller Art. In der kleinen Poliklinik werden nicht nur Untersuchungen und Impfungen, sondern auch kleinere Operationen durchgeführt und Geburtshilfe geleistet. Die Patienten kommen dabei oft von weit her, und gehören, so die Vertreter des Partnerschaftsvereins, meist zu den ärmsten Bevölkerungsschichten.
Mit der Vermittlung der Sachspenden aus der Kreisklinik engagiert sich der Partnerschaftsverein nicht zum ersten Mal im „Centro de Salud“. Bereits vor einigen Jahren wurde das Zentrum mit Unterstützung des Vereins und des Kreises Groß-Gerau erweitert und neu gestaltet. Auch die Wasser- und Elektroversorgung wurde damals instand gesetzt.
Die Spenden aus dem Kreiskrankenhaus werden Mitte Mai nach Hamburg transportiert. Im Juni gehen sie mit einem von der Caritas organisierten Sammeltransport per Schiff nach Costa Rica und kommen anschließend auf dem Landweg zu ihrem Bestimmungsort. Mit dabei werden dann zahlreiche Rollstühle und Gehhilfen sein, die in den letzten Tagen nach einem Aufruf des Vereins von der Bevölkerung im Kreis gespendet wurden. Weitere Spenden dieser Art nimmt man auch in den nächsten Tagen noch gerne entgegen. Wer einen Rollstuhl, Krücken oder sonstige Gehhilfen abgeben möchte, sollte sich deshalb mit Jürgen Schüpke unter 06152/55069 in Verbindung setzen. Auch mit einer Geldspende kann man die Projekte des Partnerschaftsvereins in Masatepe unterstützen: Kreissparkasse Groß-Gerau (BLZ 50852553), Spenden-Konto Nr. 187922
Foto links: Transportsicher verpackt: Krankenhausdirektor Wolfgang Wilhelm (Mitte) übergab an Martin Kessel (l.) und Jürgen Schüpke (r.) vom Partnerschaftsverein Sachspenden für ein Gesundheitszentrum in Masatepe. Auch Rollstühle und Gehhilfen werden demnächst nach Nicaragua verschifft.
Foto rechts: Im „Centro de Salud Enicio Gutierrez“ werden die gespendeten Materialien aus Groß-Gerau eingesetzt.
September 2007
Pressemitteilung Nr. 309/2007 vom 25.9.2007 der Kreisverwaltung Groß-Gerau:
Landrat empfängt Delegation aus Nicaragua: Neuer Ehrenbürger von Masatepe
KREIS GROSS-GERAU – Landrat Enno Siehr ist neuer Ehrenbürger von Masatepe in Nicaragua. Guillermo José Calero Sequeira, der Alcalde des Partnerdistrikts, zu dem der Kreis seit über 18 Jahren eine Entwicklungspartnerschaft pflegt, überreichte dem Landrat jetzt eine Tafel, die diese hohe Auszeichnung belegt. Calero hält sich derzeit zusammen mit Uriel Barquero, dem Vorsitzenden des Partnerschaftsverein von Masatepe, auf Einladung des hiesigen Partnerschaftsvereins im Kreis Groß- Gerau auf. Die Mittelamerikaner informieren sich dabei vor allem über die Infrastruktur im Rhein-Main-Gebiet und pflegen Kontakte.
Bei einem Besuch im Landratsamt stellten sie die Entwicklungsprojekte vor, die seitens des Kreises bzw. des Partnerschaftsvereins in Nicaragua gefördert worden sind. In der Zeit von 1995 bis zum Jahr 2000 waren es beispielsweise mehrere Elektrifizierungsmaßnahmen in Masatepe, zu denen der Kreis rd. 50.000 € beigesteuerte hatte. Im Jahr 2001 stellte der Kreis 15.000 € für den Bau einer Trinkwasserleitung zur Verfügung, 2003 12.600 € für die Erweiterung eines Gesundheitszentrums, und im letzten Jahr noch einmal 4.000 € für die Trinkwasserleitung in Santa Rita und in Santa Rosa – hinzu kommen noch die beträchtlichen Spenden des Fördervereins.
Landrat Enno Siehr, der im Jahr 1995 Masatepe persönlich besucht hatte, wurde von seinem Amtskollegen als „großer Freund des Volkes von Nicaragua“ bezeichnet, der die Sorgen und Nöte des mittelamerikanischen Landes aus erster Anschauung kenne, und der sich in der Vergangenheit immer als hilfsbereiter Ansprechpartner erwiesen habe. Gerne, so Calero, würde man den neuen Ehrenbürger in Masatepe wieder einmal persönlich begrüßen.
Siehr nahm die Komplimente bewegt zur Kenntnis und wollte sie an Michael Puhlmann und Ute Jochem weitergegeben wissen. Sie hätten zusammen mit vielen anderen im Partnerschaftsverein den Kreis immer wieder gefordert, andererseits aber auch ihrerseits durch enormes persönliches Engagement dazu beigetragen, „dass Völkerfreundschaft praktisch gelebt wird und wir im Kreis Groß-Gerau die Menschen in Nicaragua zu keiner Stunde vergessen haben.“
Mai 2007
Ausstellung „Tipitapa en las Zonas Francas“ (oder auf Deutsch: Maquilas in Nicaragua)
Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen zum 50. Geburtstag von EIRENE (Internationaler Christlicher Friedensdienst) wurden verschiedene Vertreter von Partnerorganisationen aus aller Welt nach Deutschland eingeladen. Eine von ihnen ist Sandra Ramos, die Leiterin der Frauenorganisation MEC (Movimiento de Mujeres María Elena Cuadra) aus Managua/Nicaragua.
Sandra Ramos kann auf ein bewegtes Leben schauen: Seit jeher eng verbunden mit den sozialen Bewegungen in Zentralamerika und einer ihrer stärksten Protagonistinnen versucht sie, die Situation der marginalisierten nicaraguanischen Frauen auf die politische Tagesordnung zu bringen – in Nicaragua und weltweit. Geboren 1959 in Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, erlebte Sandra Ramos den Aufstand der Sandinisten und den Sturz des Diktators Somoza im Jahr 1979 hautnah mit. Schon während ihres Studiums war sie Gründungsmitglied der sandinistischen Gewekschaftszentrale C.S.T. (Central Sandinista de Trabajadores).
Neben Ökonomie und Sozialwissenschaften studierte sie die speziellen Verknüpfungen von Genderfragen und Ökonomie. Ab 1985 leitete sie das Frauensekretariat der Gewerkschaft und erarbeitete unterschiedlichste Maßnahmen zur Förderung und Unterstützung von Frauen, wie z.B. ein Projekt zur medizinischen Versorgung, den Aufbau von Betriebskindergärten und das Angebot von Workshops zur Ausbildung von Gewerkschaftsführerinnen. Nach einem Konflikt mit der Gewerkschaftsorganisation C.S.T., in dem es um Streikfragen in den Freihandelszonen ging, gründete sie die Nichtregierungsorganissation „MEC“. Seit Anfang der 90er Jahre vertritt sie nun die Interessen der Arbeiterinnen in den Freihandelszonen Nicaraguas, bekämpft die häusliche Gewalt gegen Frauen und unterstützt arbeitslose Frauen in ihrem Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung.
In Nicaragua, einem der ärmsten Länder Lateinamerikas, sind im vergangenen Jahrzehnt vermehrt so genannte Freihandelszonen eingerichtet worden. Dort gelten die normalen gesetzlichen Bestimmungen über Steuern, Zoll- und Steuerabgaben nicht, weswegen sich in diesen Freihandelszonen in der Regel internationale Produzenten ansiedeln. In diesen so genannten Weltmarktfabriken (Maquiladoras) müssen sich überwiegend Frauen zu teilweise unwürdigen Arbeitsbedingungen verdingen. Dort werden in der Regel weder die nicaraguanischen Arbeitsrechte eingehalten noch erhalten die Arbeiterinnen den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Zusätzlich sind sie aufgrund von hohen Produktionsnormen der Willkür von Vorarbeitern ausgesetzt. So kommt es in den Fabriken oft zu sexuellen Übergriffen, zum Verbot auf den Toilettengang und zu unbezahlten Überstunden. Diesen menschenverachtenden Zuständen können die Frauen nur selten etwas entgegensetzen, da sie aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in Nicaragua und in ihrer Rolle als Haupternährerinnen ihre Familien auf diese Stellen angewiesen sind.
Diese prekäre Situation der nicaraguanischen Frauen nachhaltig zu verändern, ist das zentrale Anliege der Arbeit des MEC. Die Mitarbeiterinnen versuchen, die unterschiedlichen Ursachen der schlechten Arbeitsund Lebensbedingungen von Frauen gemeinsam mit den Frauen zu analyisieren, organisieren Protestkundgebungen und vertreten ihre Interessen auf der politischen Ebene durch intensive Lobbyarbeit. Dabei ist der Organisation MEC der partizipative Charakter ihrer Arbeit ein fundamentales Anliegen. Es geht ihnen nicht nur um Stellvertreterpolitik für die Interessen der Frauen, sondern auch darum, dass die betroffenen Frauen lernen, wie sie ihre Interessen selbst vertreten und in gemeinsamen Aktionen für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen kämpfen können.
Durch diese langjährige Arbeit ist das MEC inzwischen zu einem bedeutsamen Sprachrohr der Maquila- Arbeiterinnen geworden und genießt auch internationale Anerkennung aufgrund seiner Bedeutung im Land. Aber das reicht Sandra Ramos noch nicht. Um die Maquila-Betreiber zur Einhaltung der wichtigsten Arbeits- und Sozialstandards zu bewegen, müssen sich Frauenorganisationen länder- ja sogar kontinentübergreifend zusammenschließen – davon ist sie überzeugt -, damit den Drohungen der Betreiber, im Falle von Lohnerhöhung und überprüfbaren Sozialstandards im Nachbarland oder anderen Regionen der Welt produzieren zu lassen, etwas entgegengesetzt werden kann: „Es herrscht große Angst, dass unsere Bemühungen für bessere Arbeitsbedingungen die ausländischen Investoren abschrecken und das sich diese dann zurückziehen und nicht mehr produzieren wollen“, so Sandra Ramos in einem Interview in der österreichischen Zeitschrift Frauensolidarität. Darum wurde Ende der Neunziger ein zentralamerikanisches Frauennetzwerk aufgebaut, deren Gründungsmitglied – natürlich – Sandra Ramos mit der Organisation MEC ist. Denn gerade in Zeiten in denen nun China als riesiger Anbieter für Textilverarbeitung auf dem Weltmarkt tritt, wird der Kampf um „Arbeit ja! Aber in Würde!“ (Slogan des MEC) immer wichtiger, aber im gleichen Maße auch immer schwieriger.
Januar 2005
Partnerschaftsverein brachte Spenden nach Nicaragua: Glückwunsch für neuen Alcalden
KREIS GROSS-GERAU – Der Partnerkreis des Kreises Groß-Gerau in Nicaragua, das Municipio Masatepe, hat seit dem 17. Januar einen neuen Alcalden. Jürgen Schüpke vom hiesigen Partnerschaftsverein überbrachte Jose Calero Sequeira zur Amtseinführung ein persönliches Schreiben von Landrat Enno Siehr, in welchem dieser seinem neuen Amtskollegen bei der Bewältigung der anstehenden großen Aufgaben viel Erfolg wünschte. Calero, ein studierter Ingenieur, hatte bei den Wahlen im Oktober als Kandidat der Sandinisten den Liberalen Boris Gutierrez abgelöst.
„Die Menschen in Masatepe,“ so Siehr in seinem Brief, der in spansicher Übersetzung in Auszügen als großes Plakat aufgestellt worden war, „erwarten viel von ihrem neuen Alcalden: Bessere Lebensbedingungen, mehr Arbeit, mehr Infrastruktur, mehr Luft zum Atmen. Und dazu Freiheit und Toleranz. Gerne unterstütze sie der Kreis Groß-Gerau weiter auf dem langen und beschwerlichen Weg. Und ebenso gerne unterstütze ich meinen Amtskollegen bei seiner schwierigen Arbeit. Möge er sich nicht entmutigen lassen und sein Ohr immer am Mund des Volkes behalten. Und an seinem Herzen.“
Siehr hatte in dem Brief seinen Kollegen zugleich zum Besuch nach Groß-Gerau eingeladen. Ein guter Anlass hierfür biete sich im Sommer 2005, wenn sich die Unterzeichnung der ückverschwisterungsurkunde zum 10. male jährt.
Aber natürlich hatte Schüpke nicht nur symbolische Gesten im Gepäck. Für einen 11jährigen Jungen aus Masatepe, der an Grünem Star erkrankt ist und dringend operiert werden muss, konnte er eine großzügige Spende der Groß-Gerauer Volksbank sowie eines privaten Spenders überreichen. Dank ihrer ist die Operation zwischenzeitlich (erfolgreich) durchgeführt worden.
Die Jugendmannschaft des VfR Groß-Gerau hatte für ihre Alterskollegen zwei komplette Trikot-Sätze und fünf Bälle zur Verfügung gestellt, die in Masatepe natürlich ebenfalls mit großer Begeisterung entgegen genommen wurden, ebenso wie die von den Eltern zusätzlich gestifteten Fußballschuhe. Schließlich ist das runde Leder in Nicaragua ebenso beliebt wie in Deutschland. Und die Elf von Masatepe spielt immerhin in der Primera Division …
Der Vertreter des Partnerschaftsvereins nutzte seinen Besuch in Masatepe auch, um sich über den Stand der mit deutschen Spendenmitteln unterstützten Projekte zu informieren. Dabei war er vor allem von dem Um- bzw. Erweiterungsbau der Vorschule in Jalata angetan, wo jetzt endlich für die Vier- bis Sechsjährigen Toiletten zur Verfügung stehen. Und auch die inzwischen abgeschlossene Renovierung der Schule in San Jose, wo ebenfalls die Wasch- und Toilettenräume sowie die Fenster erneuert wurden, sei ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass sich auch mit wenig Mittel unendlich Sinnvolles bewerkstelligen lasse.
Bei seiner Rückkehr nach Deutschland konnte Jürgen Schlüpke jedenfalls eine rundum positive Bilanz ziehen. Die Unterstützung aus dem Kreis Groß-Gerau komme vor Ort, bei den Hilfebedürftigen in Mastaepe, gut an, und die geförderten Projekte zeigten allenthalben praktischen Nutzen für die Menschen – „ein gutes Beispiel für eine konkrete und nachhaltige Entwicklungspartnerschaft, wie sie die Bundesregierung gerade jetzt wieder gefordert hat.“
Der Landrat lobte nachdrücklich die gute und sinnvolle Arbeit des Partnerschaftsvereins und sprach die Erwartung aus, dass diese Partnerschaft auch in den kommenden Monaten und Jahren von vielen engagierten Bürgern gelebt werde. „Ich bin zuversichtlich, dass ich dank des Engagements von Jürgen Schüpke und vielen anderen meinen neuen Amtskollegen bald auch in Groß-Gerau begrüßen kann und wir im Sommer den 10. Geburtstag unserer Freundschaft gebührend feiern.“